Laktattest vs. Spiroergometrie – Beide Verfahren im Vergleich

Laktattest vs. Spiroergometrie

Wer sein persönliches Training professioneller gestalten möchte, steht früher oder später vor der Frage, wie er die individuellen Trainingsbereiche für sich am besten bestimmt. Dafür stehen zwei verschiedene Methoden zur Verfügung, die hier näher vorgestellt und gegenüber gestellt werden sollen: Spiroergometrie und Laktat Leistungsdiagnostik.

Doch zuerst – welche Ergebnisse sollen die beiden Tests überhaupt erbringen? Brauche ich das als Hobbysportler überhaupt oder ist das nur etwas für den Wettkampf oder Spitzensportler?


Das Ergebnis ist bei beiden Testverfahren die genaue Ermittlung der persönlich idealen Pulsbereiche für die verschiedenen Trainingsbereiche. Dabei wird entsprechend dem derzeitigen Fittnesslevel die individuelle anaerobe Schwelle ermittelt. Diese Schwelle stellt genau die Belastungsintensität dar, bei der der Körper gerade noch ein Gleichgewicht zwischen der Bildung und dem Abbau von Laktat aufrecht erhalten kann. Je nach Trainingszustand kann diese Intensität für ca. 60 bis 120 Minuten aufrecht erhalten werden. Bei höherer Intensität wird die notwendige Energie zunehmend anaerob bereitgestellt und es wird dadurch mehr Laktat produziert als abgebaut werden kann – der Körper übersäuert zunehmend. Diese Leistung kann also nur kurzfristig, im Bereich von wenigen Minuten, erbracht werden.

Welche Möglichkeiten hat der Körper, Energie bereitzustellen?

Die Energie kann in unserem Körper entweder durch die „Verbrennung“ von Sauerstoff aus Zucker produziert werden, was als aerob bezeichnet wird. Als Nebenprodukt entsteht Kohlendioxid, CO2, das abgeatmet wird.
Bei zunehmender Belastung ist diese Form der Energiebereitstellung jedoch nicht mehr ausreichend und es wird vermehrt auch auf anderem Weg Energie produziert: im Rahmen der Milchsäuregärung wird Zucker ohne Anwesenheit von Sauerstoff – anaerob – zu Energie umgewandelt. Als Nebenprodukt entstehen dabei Laktate, die Salze und Ester der Milchsäure. Die Laktate werden im Körper weiter abgebaut – in zunehmender Konzentration bewirken sie nämlich eine Übersäuerung des Gewebes mit schlechterer Energieausbeute.

Welchen Nutzen habe ich als Sportler von diesen Tests?

Auch im Bereich des Hobbysports empfiehlt sich eine Leistungsdiagnostik, um die individuellen Pulsbereiche für ein optimales Ausdauertraining zu eruieren. So kann ein aufwendiges und kraftraubendes Training in falschen Bereichen vermieden werden, das schlussendlich in Unmut und Frustration über den mangelnden Fortschritt enden würde. Wichtig ist auch eine entsprechende Verlaufskontrolle ein paar Monate nach Trainingsbeginn. Und wenn aufgrund des Fortschritts eventuell die Teilnahme an einem Wettkampf erwogen wird, macht die erneute Leistungsdiagnostik definitiv Sinn. Dafür bieten sich zwei gängige Verfahren an, auf die näher eingegangen werden soll.

Laktat Leistungsdiagnostik

Bei Steigerung der Intensität wird mehr Laktat gebildet als in der gleichen Zeit abgebaut werden kann – diesen Laktatanstieg kann man im Blut messen. Ein Anstieg auf über 4 mmol/l wird als anaerobe Schwelle angegeben – umgerechnet in Watt auf dem Fahrradergometer oder in metabolische Äquivalente (MET) auf dem Laufband. Der Wert von 4 mmol/l ist allerdings umstritten, da er lediglich einen Durchschnittswert darstellt und individuell deutlich abweichen kann. Auch müssen bei der Laktat Leistungsdiagnostik innerhalb des Stufenschemas, in dem der Test durchgeführt wird, mehrmals Blutproben entnommen werden. Dies geschieht meistens durch einen Stich ins Ohrläppchen oder in die Fingerbeere. Die Auswertung der Blutproben erfolgt in Deutschland durch, bei der deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention zertifizierte, Sportärzte.

Spiroergometrie

Bei diesem Verfahren wird die Ausatemluft im Verlauf eines Stufentests mit steigender Belastung analysiert. Dabei ist vor allem der Anteil an Kohlendioxid – CO2 – in der Ausatemluft für die Bestimmung des respiratorischen Kompensationspunktes relevant. Ab diesem Punkt (Wattbereich oder MET) ist ein Abfall der Kohlendioxidkonzentration bemerkbar. Durch die zunehmende anaerobe Energiebereitstellung wird das Blut aufgrund des Laktats übersäuert was zu einer verstärkten Abatmung von Kohlendioxid führt. Der respiratorische Kompensationspunkt ist also vergleichbar mit der anaeroben Schwelle. Durch die Bestimmung in der Ausatemluft können mehr Kompensationsmechanismen und Einflussgrößen des Körpers berücksichtigt werden und der erhaltene Wert gibt eine realistischere Aussage über die Dauerleistungsgrenze wieder. Dies ist jene Intensität, die über 60 bis 120 Minuten aufrecht gehalten werden kann. Als weiterer Vorteil entfällt die Blutentnahme, die für die Laktatbestimmung erforderlich ist und die Spiroergometrie Auswertung erfolgt direkt im Rahmen des Tests.

Zusammenfassung

Die Bestimmung der individuellen Leistungsbereiche macht auch für den Hobbysportler Sinn und sollte in gewissen Abständen wiederholt werden, da sie jeweils eine Momentaufnahme darstellt. Die zur Verfügung stehenden Methoden unterscheiden sich bezüglich Testverfahren und Aufwendigkeit grundlegend voneinander. Einfacher und mit weniger Schmerzen, aufgrund der nicht notwendigen Blutabnahmen, liegt die Spiroergometrie um eine Nasenlänge vorne. Auch die sofortige Auswertung spricht für dieses Testverfahren.

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